Von 2016
(Autorin Frau Brigitte Schlüter)
2010
14. März:
Am 14. März spielte die aus Kahleby stammende Cellistin Nuala McKenna in der St. Ansgar-Kirche zusammen mit dem Kammerorchester ein Konzert von Boccherini G‑Dur für Violoncello und Streichorchester. Das Kammerorchester arbeitet nicht nur mit professionellen Solisten, sondern es versucht, auch talentierten Jungsolisten wie Nuala McKenna eine Bühne zu bieten. Nuala McKenna, die Studentin der Lübecker Hochschule ist, ist nicht nur Bundespreisträgerin „Jugend musiziert“, sondern auch Mitglied im Bundesjugendorchester. Sie spielte sich mit Boccherinis G‑Dur-Konzert in die Herzen der Zuhörer. Auch für die Mitglieder des Kammerorchesters war es eine Freude, mit dieser jungen, talentierten und sympathischen Cellistin zu musizieren.
Weiter standen auf dem Programm:
- Georg Philipp Telemann: Suite „La Buffone“ für Bläser, Streicher und Basso continuo
- Carlo Ricciotti: Concerto grosso Nr. 2 G‑Dur für Streichorchester und Basso continuo
- Luigi Boccherini: La Ronda. Aufzug der militärischen Nachtwache zu Madrid
21. März – Große Geburtstagsfeier im Dom für Johann Sebastian Bach
Am Sonntag, dem 21. März wäre Johann Sebastian Bach 325 Jahre alt geworden. Zu diesem Anlaß lud die Domgemeinde in den St. Petri-Dom ein. Im Gottesdienst mit Bischof Gerhard Ulrich um 10.00 Uhr wurde die Kantate BWV 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“ mit Trompete, zwei Oboen, Streichorchester, vier Vokalsolisten und Chor aufgeführt. Außerdem wurden zwei Choräle mit der Gemeinde im Wechsel gesungen, zu denen ein Choralsatz von Bach musiziert wurde.
Es sangen der Domchor und die Jugendkantorei:
- Tanja Dohme (Sopran)
- Anne Friedmann (Alt)
- Steffen Wolf (Tenor) und
- Titus Witt (Bass).
Begleitet wurden sie vom Kammerorchester Schleswig. Die Leitung hatte Domkantor Rainer Selle.
Ein Herbstkonzert in der St. Ansgar-Kirche Schleswig kam in diesem Jahr aus Termingründen und wegen der schweren Erkrankung unseres Dirigenten leider nicht zustande.
In der Zeit der Erkrankung unseres Dirigenten haben wir mit Hilfe von Annelen Weiß (Flöte) und Dragomir Zahariev (Solobratschist des Landessinfonieorchestes) als „Aushilfs-Dirigenten“ erfolgreich versucht, die Probenarbeit weiter zu führen.
25. Nov.: “Adventliche Abendmusik”
Im September war dann Manfred Lawrenz weitgehend genesen und wir konnten mit ihm das Programm für ein Weihnachtskonzert in Ostenfeld erarbeiten. In dem nunmehr 30. Konzert des Kammerorchesters und des Singkreises Ostenfeld-Winnert-Wittbek wurden aufgeführt:
- Gaetano Maria Schiassi: “Weihnachts-Symphonie D‑Dur”
- Chor und Orchester: “Freut euch und singt” (Händel)
- “Seht das Licht” (Maierhofer)
- “Machet die Tore weit” (Golombek)
- “Hoch tut euch auf” (Gluck)
- Michel-Richard de Lalande: “Weihnachtssinfonie” für Bläser, Streichorchester und Basso continuo C‑Dur
- Giuseppe Antonio Paganelli: Sinfonia F‑Dur „Weihnachtssinfonie“
- Chor und Orchester: “In dulci jubilo” (Buxtehude)
- “Weihnachtshymne” (Mendelsohn-Bartholdy)
- “Es waren Hirten” (Silcher)
- “Weihnachts-Wiegenlied” (Rutter)
- Arcangelo Corelli: “Weihnachtskonzert” für 2 Violinen, Cello, Streichorchester, B.c.
Ausführende:
- Wolfgang Müller und Karin Langenfeld (Querflöten)
- Richard Gadow und Helga Wrage (Violinen)
- Henning Kempf (Viola)
- Detlef Schlüter (Cello)
- Krasimira Ligon (Cembalo).
Nach einem erfolgreichen Konzert ging es dann ins Gemeindehaus, wo ein reichhaltiges Buffet aufgebaut war. So klang der Abend aus bei gutem Essen, Wein und netten Gesprächen.
2011
(Autor Herr Detlef Schlüter)
03. April – “Frühlingskonzert”
Junger „Star“ des Frühlingskonzerts am 03. April in St. Ansgar war Niamh McKenna, die ältere Schwester von Nuala (2010), die mit der Flöte und Mozarts G‑Dur-Konzert (KV 133) das Entscheidende zum Gelingen auch dieses gut besuchten Konzerts beitrug. Wegen der Einzelheiten sei auf die folgende Zeitungskritik verwiesen [img 13002.jpg]:
21. Mai
Am 21. Mai umrahmte „unser“ Akzente-Quartett (wobei für den immer noch Skiunfall-verletzten Richard Gadow dankenswerterweise Cornelia Kempf von der Kreismusikschule einsprang) den Festakt zum 100-jährigen Bestehen der Odd-Fellow-Loge „Brüder der Schlei“ im Bürgersaal des Kreishauses mit viel Mozart. Bei den Vorbesprechungen mit Fischer Ross stießen wir bemerkenswerterweise auf ein „Schlei-Lied“ des auch in Schleswig tätig gewesenen Komponisten Carl Hanke, der uns in den nächsten Jahren verstärkt beschäftigen wird.
13. Nov. – Gottesdienst im Dom
Am 13. November durften wir zusammen mit dem Domchor den Gottesdienst im Dom anlässlich des Volkstrauertags kantatenmäßig ausgestalten (Mendelssohn: “Wer nur den lieben Gott läßt walten” ). Diese Zusammenarbeit hat Folgen, wie sich zeigen wird.
24. Nov. – “Adventlichen Abendmusik” im Ostenfeld
Schon am 24. November musizierten wir bei der traditionellen „Adventlichen Abendmusik“ in Ostenfeld im gewohnten Rahmen (vor, während und danach; [Programm img 12310.jpg]). Dabei gab es quasi eine Generalprobe mit der Klarinettistin Bente Stenger, die das Stamitz-Konzert auch im Frühjahr 2012 in Schleswig spielen wird.
Wegen der parallelen Vorbereitung der beiden letzten Darbietungen und wegen der späten Herbstferien gab es auch dieses Jahr kein gesondertes Herbst-Konzert in Schleswig.
2012
2. Jan.
Am 2. Januar veröffentlichten die Schleswiger Nachrichten anlässlich seines krankheitsbedingten Ausscheidens aus dem Schuldienst unter der Überschrift „Musiklehrer setzt den Schlussakkord“ einen umfangreichen Artikel über unseren Leiter Manfred Lawrenz [img 13003.jpg]
11. März – “Frühlingskonzert”
Nach einer ganz ungewohnt ausführlichen Vorankündigung [img 13007.jpg] spielte beim Frühlingskonzert am 11. März in der wieder ausgezeichnet gefüllten St. Ansgar-Kirche Bente Stenger erneut das Klarinettenkonzert B‑Dur von Johann Stamitz, und zwar noch mitreißender als in Ostenfeld, sodass auch das Orchester ordentlich in Schwung kam. Nicht nur wegen des „Premieren“-Charakters aufregend war die Beschäftigung mit der Serenata des verschollenen Komponisten Carl Hanke; ganz primitiv machten uns vor allem die kaum lesbaren Noten zu schaffen. Viel mehr Mühe, als hoffentlich im Konzert zu merken war, hatten wir wegen der teils virtuosen Geigenstimmen auch mit der Cimarosa-Ouvertüre zur Oper „Die heimliche Ehe“. Statt weiterer Beschreibungen wird auf das Programm (einschließlich Rückseite [img 13004 und 5]) und die folgende Zeitungs-Besprechung verwiesen [img 13006.jpg].
6. Mai – Kantategottesdienst
Am 6. Mai brachten wir zusammen mit dem Domchor in einem Kantatengottesdienst im Schleswiger Dom zwei Buxtehude-Kantaten zu Gehör. Das hat offenbar so gefallen, dass gleich anschließend schon eine feste Verabredung für 2013 getroffen worden ist.
29. und 30. Nov. – „Adventliche Abendmusik“
Auf die gewohnte „Adventliche Abendmusik“ am 29. November in der ungewohnt vollen Kirche in Ostenfeld folgte am nächsten Tag, also am 30. November, das entsprechende Adventskonzert ohne Chor in der Schleswiger St. Paulus-Kirche, ebenfalls bei sehr gutem Besuch, obwohl am selben Abend zwei weitere Musikveranstaltungen stattfanden und in der Stadt „Mondschein-Shopping“ mit verlängerten Ladenschlusszeiten stattfand.
Die umfangreichen Programme ([img 13008 und 9]) fanden beim Publikum gute Aufnahme und in Schleswig in den „Schleswiger Nachrichten“ eine freundliche Besprechung [PDF-Datei von Manfred].
Nicht vergessen werden soll, dass uns seit 2012 die Nord-Ostsee Sparkasse auf Grund eines Sponsoring-Vertrags finanziell unterstützt und dazu auch 2013 bereit ist.
2013
17. März – „Frühlingskonzert“
Beim Frühlingskonzert – erneut gewohnt gut besucht in der St.Ansgar-Kirche – brachten wir die kleine Carl-Hanke-Reihe mit dessen Es-Dur-Sinfonie zum Abschluss. Das Stück ist umfangreicher sowie technisch und musikalisch anspruchsvoller als die 2012 gespielte Serenata. Es kam, wie vielfach zu hören war, beim Publikum gut an. Das eigentliche „Highlight“ war aber Mozarts „Sinfonia concertante“, bei der uns Marcus Honegger (Konzertmeister des Landes-Sinfonieorchesters) und Dragomir Zahariev ehemals Solobratscher im selben Orchester) als Solisten die Ehre gaben. Die im Vorfeld begründetermaßen befürchteten Klippen haben wir mit Hilfe dieser beiden glänzenden Vollblutmusiker ganz gut gemeistert. Nicht genug danken kann man dafür, dass „Honi“ und „Drago“ uns auch bei mehreren gewöhnlichen Proben angeleitet und viele weiterführende Tips gegeben haben.
2. Juni – Kantatengottesdienst
Beim Kantatengottesdienst im Schleswiger Dom gab es eine Reger-Kantate (Meinen Jesum lass ich nicht) und Choralbegleitungen. Auch diesmal schloss sich das entsprechende Engagement für 2014 an, wobei Herr Domorganist Selle zur Vermeidung etwaiger Einstudierungsprobleme sogar die erste Einführungsprobe übernehmen will.
20. September – Unicef-Benefizkonzert
Durch Vermittlung unseres inaktiven Mitglieds Christopher von Scholtz durften wir in der Flensburger St.Marien-Kirche (der Wirkungsstätte von KMD aD. Prof. Janz) ein Benefizkonzert zugunsten UNICEF ausführen. Passend zu dem gestellten Thema „Wasser“ spielten wir in recht klangfarbenreicher Besetzung (mit Oboe, Block- und Querflöten) Telemanns Ouverture „Hamburger Ebb’ und Fluth“ sowie Sätze aus Händels „Wassermusik“. Das hat den für Flensburger Verhältnisse relativ vielen Zuhörern so gut gefallen, dass reichlich 500 € Ausgangs-Spenden an UNICEF geflossen sind. Gemäß der Benefiz-Idee haben wir allerdings auch das Honorar für die Profi-Oboistin Brigit Grätz aus unserer Kasse selbst getragen.
28. November – „Adventliche Abendmusik“
Die traditionelle Abendmusik in Ostenfeld (wieder „Hamburger Ebb’ und Fluth“, zum x.ten Mal Corellis „Weihnachtskonzert“ und die üblichen Chor-mit-Orchester-Stücke) hatte den Erfolg, dass der eigentlich aus Alters- und Gesundheitsgründen vor der Auflösung stehende Chor (Singkreis Ostenfeld-Winnert-Wittbek) anschließend spontan beschloss, jedenfalls noch ein Jahr weiter zu machen. So wird es also auch 2014 wieder eine – die 33. – Abendmusik geben.
Nicht vergessen werden soll, dass uns seit 2013 die Nord-Ostsee Sparkasse auf Grund eines Sponsoring-Vertrags finanziell unterstützt und dazu auch 2014 bereit ist.
2014
30. März – „Frühlingskonzert“
Das Frühlingskonzert begannen wir mit der Ouverture zum „Barbier von Sevilla“, nicht von Rossini, sondern von Giovanni Paisiello, einem etwas plakativen, auf Bühnenwirksamkeit angelegten Werk, ein wirklicher Auftakt ohne ganz großen Tiefgang, aber ziemlich schmissig. Als Hauptwerk stand Haydns eher selten gespieltes 2. Hornkonzert D‑Dur mit Thibauld Le Pogam als Solist im Mittelpunkt, das wir ausweislich der von einem Theaterkollegen aufgenommenen DVD wohl ganz ordentlich abgeliefert haben. So auch die Zeitungsbesprechung von Herrn Pohl in den „SN“ vom 01.04. („Tief berührende Hornklänge“), auf die ich verweise, auch wegen der abschließenden Jagdsinfonie von Antonio Rosetti, mit der sich das Orchester nicht recht anfreunden mochte, die aber ebenfalls beim Publikum gut ankam. A propos Publikum: Natürlich war die St.Ansgar-Kirche wieder voll besetzt; dieser Zuspruch nur eine Woche nach dem Lions-Benefizkonzert in der A.P.Møller-Skolen ist fast schon unheimlich.
18. Mai – Kantatengottesdienst
Beim Gottesdienst am Sonntag „Kantate“ im St.Petri-Dom hatte Herr Domkontor Selle ankündigungsgemäß die „Kleine Orgelmesse“ von Haydn mit uns einstudiert, was dem gar nicht so einfachen Werk (und uns) gut bekommen ist. Neben Choralbegleitungen kam auch noch Mozarts „Ave verum“ zu Gehör.
27. November – „Adventliche Abendmusik“
Diese Abendmusik in Ostenfeld war definitiv die letzte in der 33 Jahre langen Reihe. Die z.T. schon recht bejahrten Chor-Damen und ‑Herren sangen ihre Gemeinschaftswerke mit uns in der gewohnt tonsicheren, für einen dreistimmigen (!) Dorfkirchenchor schon erstaunlichen Weise und boten uns anschließend ein ungewohnt reichhaltiges Buffett, das den etwas wehmütigen Abschied noch schmerzlicher erscheinen ließ. Wegen der Orchester-Beiträge verweise ich auf das folgende Adventskonzert in Schleswig.
30. November – „Adventskonzert“
Beim Adventskonzert in der trotz mehrerer Konkurrenzveranstaltungen übervollen St. Ansgar-Kirche hatten wir mehrere „Stars“. Die junge Sopranistin Sophie Stratmann brillierte mit Händel-(„Rejoice..“- Messias) und Bach-(„Herr, der Du stark und mächtig bist“- BWV 10)- Arien. Enrico Raphaelis (Oboe) und Richard Gadow waren die famosen Solisten in Bachs d‑moll-Doppelkonzert. Nicht ganz so spektakulär, aber nach dem Beifall ebenfalls gelungen waren Corellis Concerto grosso op.6 Nr. 1 (Solisten: Sigrun Weber, Esther Drewsen und ich) sowie Manfredinis „Weihnachtskonzert“ (Solisten: Richard Gadow, Esther Drewsen und ich). Wegen der Einzelbeschreibung verweise ich auf Herrn Pohls Kritik in den „SN“ vom 02.12.2014 mit der Überschrift: „Kammerorchester – jedes Jahr besser“.
Nicht vergessen werden soll, dass uns seit 2014 die Nord-Ostsee Sparkasse auf Grund eines Sponsoring-Vertrags finanziell unterstützt und dazu auch 2015 bereit ist.
2015
Das Jahr 2015 war das Jahr der Veränderungen.
Am Jahresanfang wurde traurige Gewissheit, was Manfred Lawrenz schon Ende 2014 angedeutet hatte: er wolle nach dem Frühlingskonzert den Dirigentenstab niederlegen. Was er in seinen 21 Jahren für uns getan hat, lässt sich kaum in wenigen Zeilen ausdrücken. Das rein Musikalische – Probenarbeit, Dirigat der Konzerte – stand nach außen natürlich im Vordergrund und hat bewirkt, dass er den früheren Kammermusikkreis zum Kammerorchester (nicht nur dem Namen nach) umgeformt hat. Die im Vor- und Umfeld von Manfred ausgeführten mehr organisatorischen Tätigkeiten haben seine Kraft sicher genau so gefordert. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Programmauswahl, Notenbeschaffung, Terminkoordinierung, Beschaffung von Verstärkungskräften, Solisten-Auswahl, Pressearbeit, Erläuterungstexte fürs Publikum, Organisation auswärtiger Auftritte und der Konzertreisen waren meist mit wenig Unterstützung durch andere Mitglieder seine Sache, so dass er gewissermaßen Motor und Lenker des Orchesters zugleich war.
Um so mehr haben wir uns in die Vorbereitung des traditionellen Frühlingskonzerts am 15.03.2015 „reingehängt“, das in der wieder voll besetzten St.Ansgar-Kirche stattfand. Statt eigener Beschreibung sei auf die Vorankündigung vom 11.03.2015 [img.001] und die Besprechung vom 17.03.2015 [img.002] in den „Schleswiger Nachrichten“ verwiesen. Symptomatisch für die Schwierigkeiten bei exotischeren Werken: Bis November 2014 stand nicht fest, welche Fassung des Rolla-Bratschenkonzerts die Solistin spielen würde, so dass zuverlässiges Notenmaterial erst spät zur Verfügung stand. Etwas ungewöhnlich: Auf einen (natürlich von Manfred verfassten) Förderantrag zahlte die Stadt Schleswig nachträglich einen Zuschuss für das Abschiedskonzert, obwohl wir den Antrag wegen der nicht einzuhaltenden komplizierten Förderrichtlinien zurückgenommen hatten (Rückzahlung 2016).
Die Kandidatenkür für einen Nachfolger verlief einfacher als gedacht. Mit dem ersten Probedirigat am 26.03.2015 des auch als Kapellmeister ausgebildeten Cellisten Michael Becker (u.a. langjähriger Cellolehrer an der Kreismusikschule) war sie praktisch entschieden. Als juristische Grundlage für sein Honorar wurde ein eingetragener Verein gegründet (Satzung vom 02.07.2015, Feststellung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt am 17.07. 2015, Eintragung am 18.09.2015). Der alte nicht eingetragene Verein wurde (mit Vermögensübertragung auf den neuen e.V.) am 12.11.2015 aufgelöst. Erstmals zahlen die Mitglieder nunmehr regelmäßige Beiträge, die allerdings – anders als Spenden – wegen § 10 b Abs.1 S. 8 Nr. 2 EStG nicht steuerabzugsfähig sind.
Die bisherige Probenarbeit unter Michael Becker hat den ersten Eindruck vielfach bekräftigt. Wir haben einfach Glück gehabt, dass ein solcher Voll-Musiker, der etwa mit seinen Arrangeurs-Fähigkeiten uns ganz neue Repertoire-Facetten erschließt, sich aber auch für spieltechnische Anleitungen nicht zu schade ist und seine klaren Vorstellungen stringent umsetzt, sich mit uns abgibt. Inzwischen spielen spielen auch einige seiner Schüler und Angehörige des KMS-Orchesters neu bei uns mit.
Weitere Veränderungen: Unser langjähriger Konzertmeister Richard Gadow ist erst von seinem Posten zurückgetreten und hat uns schließlich ganz verlassen, um in seinem Ruhestand nicht mehr so „angebunden“ zu sein. Das Abschiedskonzert war – aus Altersgründen – auch das letzte unseres Dauer-Kontrabassisten Dr. Wilfried Wendt, den Sohn (!) des ersten Leiters des Kammermusikkreises. Seit März 2015 dürfen wir durch Vermittlung unseres früheren Mitglieds Cornelia Piper-McKenna statt im alten im viel größeren „neuen“ Musiksaal der Schleswiger Domschule proben. Auch das erscheint akustisch und vom Raumgefühl her wie ein Quantensprung.
Nicht vergessen werden soll, dass uns seit 2015 die Nord-Ostsee Sparkasse auf Grund eines Sponsoring-Vertrags finanziell unterstützt und dazu auch 2016 bereit ist.
2016
Der „Feinschliff“ für das Winterkonzert am 31.01 2016 erfolgte bei einem Probenwochenende auf Schloss Noer vom 22. bis zum 24. Januar. Dort waren die Übernachtungs-Mitspieler im ehemaligen Inspektorenhaus untergebracht. Geprobt wurde im früheren Reitstall, der – unter Erhaltung eines Teils der Boxen – zu einem großen Raum hergerichtet worden ist; trotzdem hat er immer noch Stall-Atmosphäre. Das eigentliche Herrenhaus mit seinem schönen Saal (den wir erst 2017 kennen gelernt haben), war von einem anderen, größeren Jugendorchester besetzt. Die kleinen Unzuträglichkeiten (z.B. kaum ein Mobilfunknetz, nächtlicher Schneefall mit mit Verspätung bzw. Ausfall von Nichtübernachtern) behinderten die von Michael Becker intensiv vorbereitete und durchgeführte Probenarbeit aber nicht wesentlich, so dass wir für das Konzert in der wieder recht vollen St.Ansgar-Kirche gut gerüstet waren.
Aufgeführt wurden: Corellis Concerto grosso op. 6 Nr. 1 (Solisten: Sigrun Weber, Esther Drewsen und ich), Haydns Cellokonzert C‑Dur (Solist Michael Becker), Paul McCartney’s Liverpool-Suite, Llossas’ „Sole eterno“, Piazollas „Adios nonino“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Morricone (die drei letztgenannten in Arrangements von Michael Becker). Anders als das Publikum und wir war leider der Zeitungskritiker W. Bodendorff nicht der Auffassung, dass wir unsere Sache ganz gut gemacht hätten. Seine in den „Schleswiger Nachrichten“ vom 02.02.2016 abgedruckte Schmähkritik mit vielen unsachlichen Bemerkungen führte u.a. zu einem (dem ersten in der Orchestergeschichte) Leserbrief unseres Kassenwarts W. Jessen und einer versöhnlichen Stellungnahme des früheren Domorganisten KMD a.D. Herrmann (beide SN vom 05.02.2016). Darauf sei verwiesen.
Am 17.07. brachten wir in der Gettorfer St. Jürgen-Kirche nochmals das Haydn’sche Cellokonzert und die Liverpool-Suite zu Gehör, umrahmt von Geminianis Concerto grosso op. 3 Nr. 3 sowie Piazollas „Oblivion“, Golds „I am the doctor“ und Tschaikowskys Nocturne d‑moll. In diese schönen „Musikkirche“ mit wunderbarer Akustik waren zwar nur relativ wenige Zuhörer gekommen (wohl mangels Werbung), wir erhielten aber eine Einladung für 2017, die wir auch angenommen haben.
Bedauerlicherweise hat sich unsere Mangel-Situation bei den hohen Streichern nicht verbessert. In manchen der kommenden Proben hatten wir in manchen Stimmen nur ein Pult oder sogar niemanden. Dessen ungeachtet ging die Arbeit für das nächste Jahr weiter. Sie hat trotz aller Schwierigkeiten die prognostizierten Verbesserungen erbracht und auch noch Spaß gemacht.
2017
Auch dieses Jahr führten wir die „Abschlussarbeiten“ für das traditionelle Winterkonzert bei einem Probenwochende auf Schloss Noer vom 10.–12. Februar durch. Anders als im letzten Jahr waren wir diesmal im Herrenhaus selbst untergebracht und durften den schönen, allerdings etwas überakustischen Saal für die Proben nutzen. Von den viel komfortableren äußeren Umständen einmal abgesehen: es ist einfach erstaunlich, welche Fortschritte sich im Leitungsvermögen des Orchesters in so relativ kurzer Zeit erzielen lassen. Die musikpädagogischen Fähigkeiten Michael Beckers und die Aufnahmebereitschaft aller Mitspieler wirken da wohl recht günstig zusammen. Und wenn dann der Leistungssprung auch noch so viel Spaß macht (auch nebenbei), kann es eigentlich nicht besser sein.
Beim Konzert am 19. Februar in der wieder recht vollen St.Ansgar-Kirche sang Lara-Ann Fischer (die Tochter unseres stv. Vorsitzenden) drei Sopran-Arien mit Orchesterbegleitung („Flammende Rose..“, „Er weidet seine Schafe..“ – beides Händel – und „Öffne dich..“ von Bach). Weiter spielten wir „Music for a while“ (Purcell), Passepied aus der „Bergamasque“-Suite (Debussy), die Streicherserenade e‑moll von Elgar, eine Eigenkomposition „BGJ“ von M. Becker sowie „I am the doctor“ von Gold. Mit dem abwechslungsreichen Programm und der Ausführung war das Publikum hörbar zufrieden. Eine Zeitungskritik gab es diesmal nicht.
Das Sommerkonzert am 16. Juli in der Gettorfer St.Jürgen-Kirche besuchten deutlich mehr Zuhörer als im letzten Jahr, so dass sich die Spenden-Verteilung (20% Kirche, Rest für uns) für beide etwas mehr lohnte. Aufgeführt wurden Elgars, Debussys und Beckers Stücke aus dem Winterkonzert, zusätzlich eine Fuge aus Bachs „Wohltemperiertem Klavier“, das Adagio aus Rodrigos „Concierto de Aranjuez“, „Libertango“ von Piazolla und „It’s raining man“ von Jabara, alles in Arrangements von M. Becker. Daraus entspann sich eine erst 2018 mit einem Kompromiss (Gebühren nur für das „Concierto“) abgeschlossene unerfreuliche Korrespondenz mit der GEMA, die seit der Zentralisierung in Berlin zunehmend seltsamer agiert.
Leider ist die wiederum ausgesprochene Einladung für ein Konzert 2018 quasi versandet, weil die Gettorfer Kantorin ab Herbst für mehrere Monate nicht zu erreichen war und deswegen keine konkreten Absprachen getroffen werden konnten. Der Geigen-Mangel hat sich im Ergebnis nicht verbessert. Eine Mitspielerin ist neu eingetreten, eine ausgetreten (sie will allerdings weiter mitmachen, wenn es passt). Erst zum Jahresende gibt es insoweit einen Hoffnungsschimmer.
2018
Das diesjährige Probenwochende vor dem Winterkonzert konnte nicht in Noer stattfinden, weil die dortige Einrichtung beim (normalerweise rechtzeitigen) Anmeldeversuch schon ausgebucht war. Das Ausweichquartier in der Jugendherberge Kappeln erwies sich aber als so gut und günstig, dass wir dort auch künftig hin wollen, zumal uns dann der große Tagungsraum statt des etwas beengten kleinen Saals versprochen wurde. Intensive Probenarbeit war bitter nötig: auf dem Programm stand u.a. die C‑Dur-Streicherserenade von Tschaikowsky, deren Schwierigkeit in technischer und musikalischer Hinsicht die individuellen Fähigkeiten der allermeisten Mitspieler eigentlich überstieg. Vom 9 – 11. Februar gab es dann aber doch solche Kollektiv-Fortschritte, dass sich auch fast alle Zweifler davon überzeugen ließen, eine halbwegs anständige Aufführung sei möglich.
Das gelang dann auch in der am 4. März (trotz einer „Konkurrenz“-Veranstaltung im Johanniskloster) wieder ganz ordentlich gefüllten St.Ansgar-Kirche. Neben Tschaikowskys umfangreichem Hauptwerk spielten wir noch die berühmte Pavane von Ravel, den „Florentiner Marsch“ von Fučik (beides M.-Becker-Arrangements) und Beckers Stück „Vivaldi meets Jason Bourne“. Diesmal erhielten wir eine weitgehend freundlich Zeitungskritik (von Reimer Pohl, „Schleswiger Nachrichten” vom 06.03.2018: „Schwungvolles Kammerorchester“). Kurioserweise wollte uns die GEMA wohl für die Becker-Sachen Gebühren abknöpfen, antwortete nur mit Mahnungen auf die Protest-Schreiben und hat die Forderung erst 2019 fallen gelassen. Leider hatte uns der stv. Vorsitzende kurz vor der Aufführung mitgeteilt, dass er aus familiären Gründen nicht mitspielen könne. Er ist auch danach wegen beruflicher Überlastung nicht zurückgekehrt und hat sein Amt inzwischen niedergelegt. Abgesehen von diesem Wermutstropfen hat aber die Arbeit am Tschaikowsky fast eine Leistungsexplosion bewirkt, die noch nachwirkt.
Das zeigte sich auch beim Sommerkonzert am 8. Juli in der Auferstehungskirche Kappeln-Ellenberg, bei dem wegen (Vor-Ferien-)Reisen mehrerer Mitspieler praktisch nur eine halbe Besetzung auftreten konnte. Trotzdem gelang unter Mitwirkung von Michael Becker als Cellist (also ohne Dirigent) sogar der Tschaikowsky, und auch an den anderen Stücken („Prayer“ von E. Bloch [Solist M. Becker], Thema aus „Schindlers Liste“, „Vivaldi meets Jason Bourne“) hatten weder wir noch das Publikum Substantielles auszusetzen. Bedauerlicherweise hatte allerdings auch dieses Konzert einen gewissen Beigeschmack: es war das Abschiedskonzert unserer bisherigen Konzertmeisterin und Vereinsvorsitzenden Sigrun Weber, die seither Lehrerin in Wismar ist.
Immerhin stehen diesen beiden Verlusten drei in 2018 neu eingetretene geigerische Vereinsmitglieder gegenüber, so dass vorerst die musikalischen Aussichten für den Fortbestand des Orchesters nicht ganz düster erscheinen. Wie es allerdings finanziell weitergeht, wenn die insgesamt drei verfristeten Vereinsaustritte 2018 im nächsten Jahr wirksam vollzogen werden (auch unser Kassenwart will aus gesundheitlichen Gründen ausscheiden), wird die Zukunft lehren.