Vom 2010 bis heute

Von 2016

 

(Autorin Frau Bri­git­te Schlü­ter)

 

2010

14. März:

Am 14. März spiel­te die aus Kahl­eby stam­men­de Cel­lis­tin Nua­la McKen­na in der St. Ans­gar-Kir­che zusam­men mit dem Kam­mer­or­ches­ter ein Kon­zert von Boc­che­ri­ni G‑Dur für Vio­lon­cel­lo und Streich­or­ches­ter. Das Kam­mer­or­ches­ter arbei­tet nicht nur mit pro­fes­sio­nel­len Solis­ten, son­dern es ver­sucht, auch talen­tier­ten Jung­solis­ten wie Nua­la McKen­na eine Büh­ne zu bie­ten. Nua­la McKen­na, die Stu­den­tin der Lübe­cker Hoch­schu­le ist, ist nicht nur Bun­des­preis­trä­ge­rin „Jugend musi­ziert“, son­dern auch Mit­glied im Bun­des­ju­gend­or­ches­ter. Sie spiel­te sich mit Boc­cher­inis G‑Dur-Kon­zert in die Her­zen der Zuhö­rer. Auch für die Mit­glie­der des Kam­mer­or­ches­ters war es eine Freu­de, mit die­ser jun­gen, talen­tier­ten und sym­pa­thi­schen Cel­lis­tin zu musi­zie­ren.

Wei­ter stan­den auf dem Pro­gramm:

  • Georg Phil­ipp Tele­mann: Suite „La Buf­fo­ne“ für Blä­ser, Strei­cher und Bas­so con­ti­nuo
  • Car­lo Ric­ciot­ti: Con­cer­to grosso Nr. 2 G‑Dur für Streich­or­ches­ter und Bas­so con­ti­nuo
  • Lui­gi Boc­che­ri­ni: La Ron­da. Auf­zug der mili­tä­ri­schen Nacht­wa­che zu Madrid

 

21. März – Gro­ße Geburts­tags­fei­er im Dom für Johann Sebas­ti­an Bach

Am Sonn­tag, dem 21. März wäre Johann Sebas­ti­an Bach 325 Jah­re alt gewor­den. Zu die­sem Anlaß lud die Dom­ge­mein­de in den St. Petri-Dom ein. Im Got­tes­dienst mit Bischof Ger­hard Ulrich um 10.00 Uhr wur­de die Kan­ta­te BWV 147 „Herz und Mund und Tat und Leben“ mit Trom­pe­te, zwei Obo­en, Streich­or­ches­ter, vier Vokal­so­lis­ten und Chor auf­ge­führt. Außer­dem wur­den zwei Cho­räle mit der Gemein­de im Wech­sel gesun­gen, zu denen ein Cho­ral­satz von Bach musi­ziert wur­de.

Es san­gen der Dom­chor und die Jugend­kan­to­rei:

  • Tan­ja Doh­me (Sopran)
  • Anne Fried­mann (Alt)
  • Stef­fen Wolf (Tenor) und
  • Titus Witt (Bass).

Beglei­tet wur­den sie vom Kam­mer­or­ches­ter Schles­wig. Die Lei­tung hat­te Dom­kan­tor Rai­ner Sel­le.


Ein Herbst­kon­zert in der St. Ans­gar-Kir­che Schles­wig kam in die­sem Jahr aus Ter­min­grün­den und wegen der schwe­ren Erkran­kung unse­res Diri­gen­ten lei­der nicht zustan­de.

In der Zeit der Erkran­kung unse­res Diri­gen­ten haben wir mit Hil­fe von Anne­len Weiß (Flö­te) und Dra­go­mir Zaha­riev (Solo­brat­schist des Lan­des­sin­fo­nie­or­ches­tes) als „Aus­hilfs-Diri­gen­ten“ erfolg­reich ver­sucht, die Pro­ben­ar­beit wei­ter zu füh­ren.


 

25. Nov.: “Advent­li­che Abend­mu­sik”

Im Sep­tem­ber war dann Man­fred Law­renz weit­ge­hend gene­sen und wir konn­ten mit ihm das Pro­gramm für ein Weih­nachts­kon­zert in Osten­feld erar­bei­ten. In dem nun­mehr 30. Kon­zert des Kam­mer­or­ches­ters und des Sing­krei­ses Osten­feld-Win­nert-Witt­bek wur­den auf­ge­führt:

  • Gaet­a­no Maria Schi­as­si: “Weih­nachts-Sym­pho­nie D‑Dur”
  • Chor und Orches­ter: “Freut euch und singt” (Hän­del)
  • “Seht das Licht” (Mai­er­ho­fer)
  • “Machet die Tore weit” (Golom­bek)
  • “Hoch tut euch auf” (Gluck)
  • Michel-Richard de Lal­an­de: “Weih­nachts­sin­fo­nie” für Blä­ser, Streich­or­ches­ter und Bas­so con­ti­nuo C‑Dur
  • Giu­sep­pe Anto­nio Paga­nel­li: Sin­fo­nia F‑Dur „Weih­nachts­sin­fo­nie“
  • Chor und Orches­ter: “In dul­ci jubi­lo” (Bux­te­hu­de)
  • “Weih­nachts­hym­ne” (Men­dels­ohn-Bar­thol­dy)
  • “Es waren Hir­ten” (Sil­cher)
  • “Weih­nachts-Wie­gen­lied” (Rut­ter)
  • Arc­an­ge­lo Corel­li: “Weih­nachts­kon­zert” für 2 Vio­li­nen, Cel­lo, Streich­or­ches­ter, B.c.

Aus­füh­ren­de:

  • Wolf­gang Mül­ler und Karin Lan­gen­feld (Quer­flö­ten)
  • Richard Gadow und Hel­ga Wra­ge (Vio­li­nen)
  • Hen­ning Kempf (Vio­la)
  • Det­lef Schlü­ter (Cel­lo)
  • Kra­si­mi­ra Ligon (Cem­ba­lo).

Nach einem erfolg­rei­chen Kon­zert ging es dann ins Gemein­de­haus, wo ein reich­hal­ti­ges Buf­fet auf­gebaut war. So klang der Abend aus bei gutem Essen, Wein und net­ten Gesprä­chen.

 

2011

(Autor Herr Det­lef Schlü­ter)

03. April – “Früh­lings­kon­zert”

Jun­ger „Star“ des Früh­lings­kon­zerts am 03. April in St. Ans­gar war Niamh McKen­na, die älte­re Schwes­ter von Nua­la (2010), die mit der Flö­te und Mozarts G‑Dur-Kon­zert (KV 133) das Ent­schei­den­de zum Gelin­gen auch die­ses gut besuch­ten Kon­zerts bei­trug. Wegen der Ein­zel­hei­ten sei auf die fol­gen­de Zei­tungs­kri­tik ver­wie­sen [img 13002.jpg]:

 

21. Mai

Am 21. Mai umrahm­te „unser“ Akzen­te-Quar­tett (wobei für den immer noch Ski­un­fall-ver­letz­ten Richard Gadow dan­kens­wer­ter­wei­se Cor­ne­lia Kempf von der Kreis­mu­sik­schu­le ein­sprang) den Fest­akt zum 100-jäh­ri­gen Bestehen der Odd-Fel­low-Loge „Brü­der der Schlei“ im Bür­ger­saal des Kreis­hau­ses mit viel Mozart. Bei den Vor­be­spre­chun­gen mit Fischer Ross stie­ßen wir bemer­kens­wer­ter­wei­se auf ein „Schlei-Lied“ des auch in Schles­wig tätig gewe­se­nen Kom­po­nis­ten Carl Han­ke, der uns in den nächs­ten Jah­ren ver­stärkt beschäf­ti­gen wird.

 

13. Nov.Got­tes­dienst im Dom

Am 13. Novem­ber durf­ten wir zusam­men mit dem Dom­chor den Got­tes­dienst im Dom anläss­lich des Volks­trau­er­tags kan­ta­ten­mä­ßig aus­ge­stal­ten (Men­dels­sohn: “Wer nur den lie­ben Gott läßt wal­ten” ). Die­se Zusam­men­ar­beit hat Fol­gen, wie sich zei­gen wird.

 

24. Nov. – “Advent­li­chen Abend­mu­sik” im Osten­feld

Schon am 24. Novem­ber musi­zier­ten wir bei der tra­di­tio­nel­len „Advent­li­chen Abend­mu­sik“ in Osten­feld im gewohn­ten Rah­men (vor, wäh­rend und danach; [Pro­gramm img 12310.jpg]). Dabei gab es qua­si eine Gene­ral­pro­be mit der Kla­ri­net­tis­tin Ben­te Sten­ger, die das Stamitz-Kon­zert auch im Früh­jahr 2012 in Schles­wig spie­len wird.

Wegen der par­al­le­len Vor­be­rei­tung der bei­den letz­ten Dar­bie­tun­gen und wegen der spä­ten Herbst­fe­ri­en gab es auch die­ses Jahr kein geson­der­tes Herbst-Kon­zert in Schles­wig.

 

2012

2. Jan.

Am 2. Janu­ar ver­öf­fent­lich­ten die Schles­wi­ger Nach­rich­ten anläss­lich sei­nes krank­heits­be­ding­ten Aus­schei­dens aus dem Schul­dienst unter der Über­schrift „Musik­leh­rer setzt den Schluss­ak­kord“ einen umfang­rei­chen Arti­kel über unse­ren Lei­ter Man­fred Law­renz [img 13003.jpg]

 

11. März – “Früh­lings­kon­zert”

Nach einer ganz unge­wohnt aus­führ­li­chen Vor­ankün­di­gung [img 13007.jpg] spiel­te beim Früh­lings­kon­zert am 11. März in der wie­der aus­ge­zeich­net gefüll­ten St. Ans­gar-Kir­che Ben­te Sten­ger erneut das Kla­ri­net­ten­kon­zert B‑Dur von Johann Stamitz, und zwar noch mit­rei­ßen­der als in Osten­feld, sodass auch das Orches­ter ordent­lich in Schwung kam. Nicht nur wegen des „Premieren“-Charakters auf­re­gend war die Beschäf­ti­gung mit der Sere­na­ta des ver­schol­le­nen Kom­po­nis­ten Carl Han­ke; ganz pri­mi­tiv mach­ten uns vor allem die kaum les­ba­ren Noten zu schaf­fen. Viel mehr Mühe, als hof­fent­lich im Kon­zert zu mer­ken war, hat­ten wir wegen der teils vir­tuo­sen Gei­gen­stim­men auch mit der Cima­ro­sa-Ouver­tü­re zur Oper „Die heim­li­che Ehe“. Statt wei­te­rer Beschrei­bun­gen wird auf das Pro­gramm (ein­schließ­lich Rück­sei­te [img 13004 und 5]) und die fol­gen­de Zei­tungs-Bespre­chung ver­wie­sen [img 13006.jpg].

 

6. Mai – Kan­ta­te­got­tes­dienst

Am 6. Mai brach­ten wir zusam­men mit dem Dom­chor in einem Kan­ta­ten­got­tes­dienst im Schles­wi­ger Dom zwei Bux­te­hu­de-Kan­ta­ten zu Gehör. Das hat offen­bar so gefal­len, dass gleich anschlie­ßend schon eine fes­te Ver­ab­re­dung für 2013 getrof­fen wor­den ist.

 

29. und 30. Nov. – „Advent­li­che Abend­mu­sik“

Auf die gewohn­te „Advent­li­che Abend­mu­sik“ am 29. Novem­ber in der unge­wohnt vol­len Kir­che in Osten­feld folg­te am nächs­ten Tag, also am 30. Novem­ber, das ent­spre­chen­de Advents­kon­zert ohne Chor in der Schles­wi­ger St. Pau­lus-Kir­che, eben­falls bei sehr gutem Besuch, obwohl am sel­ben Abend zwei wei­te­re Musik­ver­an­stal­tun­gen statt­fan­den und in der Stadt „Mond­schein-Shop­ping“ mit ver­län­ger­ten Laden­schluss­zei­ten statt­fand.

Die umfang­rei­chen Pro­gram­me ([img 13008 und 9]) fan­den beim Publi­kum gute Auf­nah­me und in Schles­wig in den „Schles­wi­ger Nach­rich­ten“ eine freund­li­che Bespre­chung [PDF-Datei von Man­fred].


Nicht ver­ges­sen wer­den soll, dass uns seit 2012 die Nord-Ost­see Spar­kas­se auf Grund eines Spon­so­ring-Ver­trags finan­zi­ell unter­stützt und dazu auch 2013 bereit ist.

 

2013

17. März – „Früh­lings­kon­zert“

Beim Früh­lings­kon­zert – erneut gewohnt gut besucht in der St.Ansgar-Kirche – brach­ten wir die klei­ne Carl-Han­ke-Rei­he mit des­sen Es-Dur-Sin­fo­nie zum Abschluss. Das Stück ist umfang­rei­cher sowie tech­nisch und musi­ka­lisch anspruchs­vol­ler als die 2012 gespiel­te Sere­na­ta. Es kam, wie viel­fach zu hören war, beim Publi­kum gut an. Das eigent­li­che „High­light“ war aber Mozarts „Sin­fo­nia con­cer­tan­te“, bei der uns Mar­cus Hon­eg­ger (Kon­zert­meis­ter des Lan­des-Sin­fo­nie­or­ches­ters) und Dra­go­mir Zaha­riev ehe­mals Solo­brat­scher im sel­ben Orches­ter) als Solis­ten die Ehre gaben. Die im Vor­feld begrün­de­ter­ma­ßen befürch­te­ten Klip­pen haben wir mit Hil­fe die­ser bei­den glän­zen­den Voll­blut­mu­si­ker ganz gut gemeis­tert. Nicht genug dan­ken kann man dafür, dass „Honi“ und „Dra­go“ uns auch bei meh­re­ren gewöhn­li­chen Pro­ben ange­lei­tet und vie­le wei­ter­füh­ren­de Tips gege­ben haben.

 

2. Juni – Kan­ta­ten­got­tes­dienst

Beim Kan­ta­ten­got­tes­dienst im Schles­wi­ger Dom gab es eine Reger-Kan­ta­te (Mei­nen Jesum lass ich nicht) und Choral­be­glei­tun­gen. Auch dies­mal schloss sich das ent­spre­chen­de Enga­ge­ment für 2014 an, wobei Herr Dom­or­ga­nist Sel­le zur Ver­mei­dung etwa­iger Ein­stu­die­rungs­pro­ble­me sogar die ers­te Ein­füh­rungs­pro­be über­neh­men will.

 

20. Sep­tem­ber – Unicef-Bene­fiz­kon­zert

Durch Ver­mitt­lung unse­res inak­ti­ven Mit­glieds Chris­to­pher von Scholtz durf­ten wir in der Flens­bur­ger St.Marien-Kirche (der Wir­kungs­stät­te von KMD aD. Prof. Janz) ein Bene­fiz­kon­zert zuguns­ten UNICEF aus­füh­ren. Pas­send zu dem gestell­ten The­ma „Was­ser“ spiel­ten wir in recht klang­far­ben­rei­cher Beset­zung (mit Oboe, Block- und Quer­flö­ten) Tele­manns Ouver­tu­re „Ham­bur­ger Ebb’ und Fluth“ sowie Sät­ze aus Hän­dels „Was­ser­mu­sik“. Das hat den für Flens­bur­ger Ver­hält­nis­se rela­tiv vie­len Zuhö­rern so gut gefal­len, dass reich­lich 500 € Aus­gangs-Spen­den an UNICEF geflos­sen sind. Gemäß der Bene­fiz-Idee haben wir aller­dings auch das Hono­rar für die Pro­fi-Obo­is­tin Bri­git Grätz aus unse­rer Kas­se selbst getra­gen.

 

28. Novem­ber – „Advent­li­che Abend­mu­sik“

Die tra­di­tio­nel­le Abend­mu­sik in Osten­feld (wie­der „Ham­bur­ger Ebb’ und Fluth“, zum x.ten Mal Corel­lis „Weih­nachts­kon­zert“ und die übli­chen Chor-mit-Orches­ter-Stü­cke) hat­te den Erfolg, dass der eigent­lich aus Alters- und Gesund­heits­grün­den vor der Auf­lö­sung ste­hen­de Chor (Sing­kreis Osten­feld-Win­nert-Witt­bek) anschlie­ßend spon­tan beschloss, jeden­falls noch ein Jahr wei­ter zu machen. So wird es also auch 2014 wie­der eine – die 33. – Abend­mu­sik geben.


Nicht ver­ges­sen wer­den soll, dass uns seit 2013 die Nord-Ost­see Spar­kas­se auf Grund eines Spon­so­ring-Ver­trags finan­zi­ell unter­stützt und dazu auch 2014 bereit ist.

 

2014

30. März – „Früh­lings­kon­zert“

Das Früh­lings­kon­zert began­nen wir mit der Ouver­tu­re zum „Bar­bier von Sevil­la“, nicht von Ros­si­ni, son­dern von Gio­van­ni Pai­si­el­lo, einem etwas pla­ka­ti­ven, auf Bühnenwirksam­keit ange­leg­ten Werk, ein wirk­li­cher Auf­takt ohne ganz gro­ßen Tief­gang, aber ziem­lich schmis­sig. Als Haupt­werk stand Haydns eher sel­ten gespiel­tes 2. Horn­kon­zert D‑Dur mit Thi­bau­ld Le Pogam als Solist im Mit­tel­punkt, das wir aus­weis­lich der von einem Theater­kollegen auf­ge­nom­me­nen DVD wohl ganz ordent­lich abge­lie­fert haben. So auch die Zei­tungsbesprechung von Herrn Pohl in den „SN“ vom 01.04. („Tief berüh­ren­de Horn­klän­ge“), auf die ich ver­wei­se, auch wegen der abschlie­ßen­den Jagd­sin­fo­nie von Anto­nio Roset­ti, mit der sich das Orches­ter nicht recht anfreun­den moch­te, die aber eben­falls beim Publi­kum gut ankam. A pro­pos Publi­kum: Natür­lich war die St.Ansgar-Kirche wie­der voll be­setzt; die­ser Zuspruch nur eine Woche nach dem Lions-Bene­fiz­kon­zert in der A.P.Møller-Skolen ist fast schon unheim­lich.

 

18. Mai – Kan­ta­ten­got­tes­dienst

Beim Got­tes­dienst am Sonn­tag „Kan­ta­te“ im St.Petri-Dom hat­te Herr Dom­kon­tor Sel­le an­kündigungsgemäß die „Klei­ne Orgel­mes­se“ von Haydn mit uns ein­stu­diert, was dem gar nicht so ein­fa­chen Werk (und uns) gut bekom­men ist. Neben Choral­be­glei­tun­gen kam auch noch Mozarts „Ave ver­um“ zu Gehör.

 

27. Novem­ber – „Advent­li­che Abend­mu­sik“

Die­se Abend­mu­sik in Osten­feld war defi­ni­tiv die letz­te in der 33 Jah­re lan­gen Rei­he. Die z.T. schon recht bejahr­ten Chor-Damen und ‑Her­ren san­gen ihre Gemein­schafts­wer­ke mit uns in der gewohnt ton­si­che­ren, für einen drei­stim­mi­gen (!) Dorf­kir­chen­chor schon er­staunlichen Wei­se und boten uns anschlie­ßend ein unge­wohnt reich­hal­ti­ges Buf­fett, das den etwas weh­mü­ti­gen Abschied noch schmerz­li­cher erschei­nen ließ. Wegen der Orches­­ter-Bei­trä­ge ver­wei­se ich auf das fol­gen­de Advents­kon­zert in Schles­wig.

 

30. Novem­ber – „Advents­kon­zert“

Beim Advents­kon­zert in der trotz meh­re­rer Kon­kur­renz­ver­an­stal­tun­gen über­vol­len St. Ans­gar-Kir­che hat­ten wir meh­re­re „Stars“. Die jun­ge Sopra­nis­tin Sophie Strat­mann bril­lierte mit Händel-(„Rejoice..“- Mes­si­as) und Bach-(„Herr, der Du stark und mäch­tig bist“- BWV 10)- Ari­en. Enri­co Rapha­e­lis (Oboe) und Ri­chard Gadow waren die famo­sen Solis­ten in Bachs d‑moll-Dop­pel­kon­zert. Nicht ganz so spek­ta­ku­lär, aber nach dem Bei­fall eben­falls gelun­gen waren Corel­lis Con­cer­to grosso op.6 Nr. 1 (Solis­ten: Sig­run Weber, Esther Drew­sen und ich) sowie Man­fre­di­nis „Weih­nachtskonzert“ (Solis­ten: Richard Ga­dow, Esther Drew­sen und ich). Wegen der Einzelbe­schreibung ver­wei­se ich auf Herrn Pohls Kri­tik in den „SN“ vom 02.12.2014 mit der Über­schrift: „Kam­mer­or­ches­ter – jedes Jahr bes­ser“.


Nicht ver­ges­sen wer­den soll, dass uns seit 2014 die Nord-Ost­see Spar­kas­se auf Grund eines Spon­so­ring-Ver­trags finan­zi­ell unter­stützt und dazu auch 2015 bereit ist.

 

2015

Das Jahr 2015 war das Jahr der Ver­än­de­run­gen.

Am Jah­res­an­fang wur­de trau­ri­ge Gewiss­heit, was Man­fred Law­renz schon Ende 2014 an­gedeutet hat­te: er wol­le nach dem Früh­lings­kon­zert den Diri­gen­ten­stab nie­der­le­gen. Was er in sei­nen 21 Jah­ren für uns getan hat, lässt sich kaum in weni­gen Zei­len aus­drü­cken. Das rein Musi­ka­li­sche – Pro­ben­ar­beit, Diri­gat der Kon­zer­te – stand nach außen natür­lich im Vor­der­grund und hat bewirkt, dass er den frü­he­ren Kam­mer­mu­sik­kreis zum Kam­meror­chester (nicht nur dem Namen nach) umge­formt hat. Die im Vor- und Umfeld von Man­fred aus­ge­führ­ten mehr orga­ni­sa­to­ri­schen Tätig­kei­ten haben sei­ne Kraft sicher genau so gefor­dert. Ohne Anspruch auf Voll­stän­dig­keit: Pro­gramm­aus­wahl, Noten­be­schaf­fung, Terminko­ordinierung, Beschaf­fung von Ver­stär­kungs­kräf­ten, Solis­ten-Aus­wahl, Pres­se­ar­beit, Erläu­terungstexte fürs Publi­kum, Orga­ni­sa­ti­on aus­wär­ti­ger Auf­trit­te und der Kon­zert­rei­sen wa­ren meist mit wenig Unter­stüt­zung durch ande­re Mit­glie­der sei­ne Sache, so dass er gewis­sermaßen Motor und Len­ker des Orches­ters zugleich war.

Um so mehr haben wir uns in die Vor­be­rei­tung des tra­di­tio­nel­len Früh­lings­kon­zerts am 15.03.2015 „rein­ge­hängt“, das in der wie­der voll besetz­ten St.Ansgar-Kirche statt­fand. Statt eige­ner Beschrei­bung sei auf die Vor­ankün­di­gung vom 11.03.2015 [img.001] und die Bespre­chung vom 17.03.2015 [img.002] in den „Schles­wi­ger Nach­rich­ten“ ver­wie­sen. Sym­pto­ma­tisch für die Schwie­rig­kei­ten bei exo­ti­sche­ren Wer­ken: Bis Novem­ber 2014 stand nicht fest, wel­che Fas­sung des Rol­la-Brat­schen­kon­zerts die Solis­tin spie­len wür­de, so dass zuver­läs­si­ges Noten­ma­te­ri­al erst spät zur Ver­fü­gung stand. Etwas unge­wöhn­lich: Auf einen (natür­lich von Man­fred ver­fass­ten) För­der­an­trag zahl­te die Stadt Schles­wig nach­träg­lich einen Zuschuss für das Abschieds­kon­zert, obwohl wir den Antrag wegen der nicht ein­zu­hal­ten­den kom­pli­zier­ten För­der­richt­li­ni­en zurück­ge­nom­men hat­ten (Rückzah­lung 2016).

Die Kan­di­da­ten­kür für einen Nach­fol­ger ver­lief ein­fa­cher als gedacht. Mit dem ers­ten Pro­bedirigat am 26.03.2015 des auch als Kapell­meis­ter aus­ge­bil­de­ten Cel­lis­ten Micha­el Be­cker (u.a. lang­jäh­ri­ger Cel­lo­leh­rer an der Kreis­mu­sik­schu­le) war sie prak­tisch ent­schie­den. Als juris­ti­sche Grund­la­ge für sein Hono­rar wur­de ein ein­ge­tra­ge­ner Ver­ein gegrün­det (Sat­zung vom 02.07.2015, Fest­stel­lung der Gemein­nüt­zig­keit durch das Finanz­amt am 17.07. 2015, Ein­tra­gung am 18.09.2015). Der alte nicht ein­ge­tra­ge­ne Ver­ein wur­de (mit Vermö­gensübertragung auf den neu­en e.V.) am 12.11.2015 auf­ge­löst. Erst­mals zah­len die Mit­glieder nun­mehr regel­mä­ßi­ge Bei­trä­ge, die aller­dings – anders als Spen­den – wegen § 10 b Abs.1 S. 8 Nr. 2 EStG nicht steu­er­ab­zugs­fä­hig sind.

Die bis­he­ri­ge Pro­ben­ar­beit unter Micha­el Becker hat den ers­ten Ein­druck viel­fach bekräf­tigt. Wir haben ein­fach Glück gehabt, dass ein sol­cher Voll-Musi­ker, der etwa mit sei­nen Arran­geurs-Fähig­kei­ten uns ganz neue Reper­toire-Facet­ten erschließt, sich aber auch für spiel­tech­ni­sche Anlei­tun­gen nicht zu scha­de ist und sei­ne kla­ren Vor­stel­lun­gen strin­gent umsetzt, sich mit uns abgibt. Inzwi­schen spie­len spie­len auch eini­ge sei­ner Schü­ler und Ange­hö­ri­ge des KMS-Orches­ters neu bei uns mit.

Wei­te­re Ver­än­de­run­gen: Unser lang­jäh­ri­ger Kon­zert­meis­ter Richard Gadow ist erst von sei­nem Pos­ten zurück­ge­tre­ten und hat uns schließ­lich ganz ver­las­sen, um in sei­nem Ru­hestand nicht mehr so „ange­bun­den“ zu sein. Das Abschieds­kon­zert war – aus Altersgrün­den – auch das letz­te unse­res Dau­er-Kon­tra­bas­sis­ten Dr. Wil­fried Wendt, den Sohn (!) des ers­ten Lei­ters des Kam­mer­mu­sik­krei­ses. Seit März 2015 dür­fen wir durch Ver­mitt­lung un­seres frü­he­ren Mit­glieds Cor­ne­lia Piper-McKen­na statt im alten im viel grö­ße­ren „neu­en“ Musik­saal der Schles­wi­ger Dom­schu­le pro­ben. Auch das erscheint akus­tisch und vom Raum­ge­fühl her wie ein Quan­ten­sprung.


Nicht ver­ges­sen wer­den soll, dass uns seit 2015 die Nord-Ost­see Spar­kas­se auf Grund eines Spon­so­ring-Ver­trags finan­zi­ell unter­stützt und dazu auch 2016 bereit ist.

 

2016

Der „Fein­schliff“ für das Win­ter­kon­zert am 31.01 2016 erfolg­te bei einem Probenwo­chenende auf Schloss Noer vom 22. bis zum 24. Janu­ar. Dort waren die Über­nach­­tungs-Mit­spie­ler im ehe­ma­li­gen Inspek­to­ren­haus unter­ge­bracht. Geprobt wur­de im frü­heren Reit­stall, der – unter Erhal­tung eines Teils der Boxen – zu einem gro­ßen Raum her­ge­rich­tet wor­den ist; trotz­dem hat er immer noch Stall-Atmo­­sphä­re. Das eigent­li­che Her­ren­haus mit sei­nem schö­nen Saal (den wir erst 2017 ken­nen gelernt haben), war von einem ande­ren, grö­ße­ren Jugend­or­ches­ter besetzt. Die klei­nen Unzu­träg­lich­kei­ten (z.B. kaum ein Mobil­funk­netz, nächt­li­cher Schnee­fall mit mit Ver­spä­tung bzw. Aus­fall von Nicht­über­nach­tern) behin­der­ten die von Micha­el Becker inten­siv vor­be­rei­te­te und durch­ge­führ­te Pro­ben­ar­beit aber nicht wesent­lich, so dass wir für das Kon­zert in der wie­der recht vol­len St.Ansgar-Kirche gut gerüs­tet waren.

Auf­ge­führt wur­den: Corel­lis Con­cer­to grosso op. 6 Nr. 1 (Solis­ten: Sig­run Weber, Esther Drew­sen und ich), Haydns Cel­lo­kon­zert C‑Dur (Solist Micha­el Becker), Paul McCart­ney’s Liver­pool-Suite, Llos­sas’ „Sole eter­no“, Pia­zoll­as „Adi­os noni­no“ und „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Mor­rico­ne (die drei letzt­ge­nann­ten in Arran­ge­ments von Micha­el Becker). Anders als das Publi­kum und wir war lei­der der Zei­tungs­kri­ti­ker W. Boden­dorff nicht der Auf­fas­sung, dass wir unse­re Sache ganz gut gemacht hät­ten. Sei­ne in den „Schles­wi­ger Nach­rich­ten“ vom 02.02.2016 abge­druck­te Schmäh­kri­tik mit vie­len un­sachlichen Bemer­kun­gen führ­te u.a. zu einem (dem ers­ten in der Orches­ter­ge­schich­te) Leser­brief unse­res Kas­sen­warts W. Jes­sen und einer ver­söhn­li­chen Stel­lung­nah­me des frü­he­ren Dom­or­ga­nis­ten KMD a.D. Herr­mann (bei­de SN vom 05.02.2016). Dar­auf sei ver­wie­sen.

 

Am 17.07. brach­ten wir in der Get­tor­fer St. Jür­gen-Kir­che noch­mals das Haydn’sche Cel­lo­kon­zert und die Liver­pool-Suite zu Gehör, umrahmt von Gemi­nia­nis Con­cer­to grosso op. 3 Nr. 3 sowie Pia­zoll­as „Obli­vi­on“, Golds „I am the doc­tor“ und Tschaikow­skys Noc­turne d‑moll. In die­se schö­nen „Musik­kir­che“ mit wun­der­ba­rer Akus­tik waren zwar nur rela­tiv weni­ge Zuhö­rer gekom­men (wohl man­gels Wer­bung), wir erhiel­ten aber eine Ein­la­dung für 2017, die wir auch ange­nom­men haben.

 

Bedau­er­li­cher­wei­se hat sich unse­re Man­gel-Situa­ti­on bei den hohen Strei­chern nicht ver­bes­sert. In man­chen der kom­men­den Pro­ben hat­ten wir in man­chen Stim­men nur ein Pult oder sogar nie­man­den. Des­sen unge­ach­tet ging die Arbeit für das nächs­te Jahr wei­ter. Sie hat trotz aller Schwie­rig­kei­ten die pro­gnos­ti­zier­ten Ver­bes­se­run­gen er­bracht und auch noch Spaß gemacht.

 

2017

Auch die­ses Jahr führ­ten wir die „Abschluss­ar­bei­ten“ für das tra­di­tio­nel­le Win­ter­kon­zert bei einem Pro­ben­wo­chen­de auf Schloss Noer vom 10.–12. Febru­ar durch. Anders als im letz­ten Jahr waren wir dies­mal im Her­ren­haus selbst unter­ge­bracht und durf­ten den schö­nen, aller­dings etwas über­akus­ti­schen Saal für die Pro­ben nut­zen. Von den viel kom­for­ta­ble­ren äuße­ren Umstän­den ein­mal abge­se­hen: es ist ein­fach erstaun­lich, wel­che Fort­schrit­te sich im Lei­tungs­ver­mö­gen des Orches­ters in so rela­tiv kur­zer Zeit er­zielen las­sen. Die musik­päd­ago­gi­schen Fähig­kei­ten Micha­el Beckers und die Aufnah­mebereitschaft aller Mit­spie­ler wir­ken da wohl recht güns­tig zusam­men. Und wenn dann der Leis­tungs­sprung auch noch so viel Spaß macht (auch neben­bei), kann es ei­gentlich nicht bes­ser sein.

 

Beim Kon­zert am 19. Febru­ar in der wie­der recht vol­len St.Ansgar-Kirche sang Lara-Ann Fischer (die Toch­ter unse­res stv. Vor­sit­zen­den) drei Sopran-Ari­en mit Orchesterbe­gleitung („Flam­men­de Rose..“, „Er wei­det sei­ne Scha­fe..“ – bei­des Hän­del – und „Öff­ne dich..“ von Bach). Wei­ter spiel­ten wir „Music for a while“ (Pur­cell), Pas­se­pied aus der „Bergamasque“-Suite (Debus­sy), die Strei­cher­se­re­na­de e‑moll von Elgar, eine Eigen­komposition „BGJ“ von M. Becker sowie „I am the doc­tor“ von Gold. Mit dem abwechs­lungsreichen Pro­gramm und der Aus­füh­rung war das Publi­kum hör­bar zufrie­den. Eine Zei­tungs­kri­tik gab es dies­mal nicht.

 

Das Som­mer­kon­zert am 16. Juli in der Get­tor­fer St.Jürgen-Kirche besuch­ten deut­lich mehr Zuhö­rer als im letz­ten Jahr, so dass sich die Spen­den-Ver­tei­lung (20% Kir­che, Rest für uns) für bei­de etwas mehr lohn­te. Auf­ge­führt wur­den Elgars, Debus­sys und Beckers Stü­cke aus dem Win­ter­kon­zert, zusätz­lich eine Fuge aus Bachs „Wohltempe­riertem Kla­vier“, das Ada­gio aus Rodri­gos „Con­cier­to de Aran­juez“, „Liber­t­an­go“ von Pia­zolla und „It’s rai­ning man“ von Jaba­ra, alles in Arran­ge­ments von M. Becker. Dar­aus ent­spann sich eine erst 2018 mit einem Kom­pro­miss (Gebüh­ren nur für das „Con­cier­to“) abge­schlos­se­ne uner­freu­li­che Kor­re­spon­denz mit der GEMA, die seit der Zen­tra­li­sie­rung in Ber­lin zuneh­mend selt­sa­mer agiert.

 

Lei­der ist die wie­der­um aus­ge­spro­che­ne Ein­la­dung für ein Kon­zert 2018 qua­si versan­det, weil die Get­tor­fer Kan­to­rin ab Herbst für meh­re­re Mona­te nicht zu errei­chen war und des­we­gen kei­ne kon­kre­ten Abspra­chen getrof­fen wer­den konn­ten. Der Gei­gen-Man­gel hat sich im Ergeb­nis nicht ver­bes­sert. Eine Mit­spie­le­rin ist neu ein­ge­tre­ten, eine aus­ge­tre­ten (sie will aller­dings wei­ter mit­ma­chen, wenn es passt). Erst zum Jah­resende gibt es inso­weit einen Hoff­nungs­schim­mer.

 

2018

Das dies­jäh­ri­ge Pro­ben­wo­chen­de vor dem Win­ter­kon­zert konn­te nicht in Noer stattfin­den, weil die dor­ti­ge Ein­rich­tung beim (nor­ma­ler­wei­se recht­zei­ti­gen) Anmel­de­ver­such schon aus­ge­bucht war. Das Aus­weich­quar­tier in der Jugend­her­ber­ge Kap­peln erwies sich aber als so gut und güns­tig, dass wir dort auch künf­tig hin wol­len, zumal uns dann der gro­ße Tagungs­raum statt des etwas beeng­ten klei­nen Saals ver­spro­chen wur­de. Inten­si­ve Pro­ben­ar­beit war bit­ter nötig: auf dem Pro­gramm stand u.a. die C‑Dur-Strei­cher­se­re­na­de von Tschai­kow­sky, deren Schwie­rig­keit in tech­ni­scher und musi­ka­li­scher Hin­sicht die indi­vi­du­el­len Fähig­kei­ten der aller­meis­ten Mit­spie­ler eigent­lich über­stieg. Vom 9 – 11. Febru­ar gab es dann aber doch sol­che Kol­lek­tiv-Fort­schrit­te, dass sich auch fast alle Zweif­ler davon über­zeu­gen lie­ßen, eine halb­wegs anstän­di­ge Auf­füh­rung sei mög­lich.

 

Das gelang dann auch in der am 4. März (trotz einer „Konkurrenz“-Veranstaltung im Jo­hanniskloster) wie­der ganz ordent­lich gefüll­ten St.Ansgar-Kirche. Neben Tschaikow­skys umfang­rei­chem Haupt­werk spiel­ten wir noch die berühm­te Pava­ne von Ravel, den „Flo­ren­ti­ner Marsch“ von Fučik (bei­des M.-Becker-Arrangements) und Beckers Stück „Vival­di meets Jason Bourne“. Dies­mal erhiel­ten wir eine weit­ge­hend freund­lich Zei­tungskritik (von Rei­mer Pohl, „Schles­wi­ger Nach­rich­ten” vom 06.03.2018: „Schwungvol­les Kam­mer­or­ches­ter“). Kurio­ser­wei­se woll­te uns die GEMA wohl für die Becker-Sa­chen Gebüh­ren abknöp­fen, ant­wor­te­te nur mit Mah­nun­gen auf die Pro­test-Schrei­ben und hat die For­de­rung erst 2019 fal­len gelas­sen. Lei­der hat­te uns der stv. Vor­sit­zen­de kurz vor der Auf­füh­rung mit­ge­teilt, dass er aus fami­liä­ren Grün­den nicht mit­spie­len kön­ne. Er ist auch danach wegen beruf­li­cher Über­las­tung nicht zurück­ge­kehrt und hat sein Amt inzwi­schen nie­der­ge­legt. Abge­se­hen von die­sem Wer­muts­trop­fen hat aber die Ar­beit am Tschai­kow­sky fast eine Leis­tungs­explo­si­on bewirkt, die noch nach­wirkt.

 

Das zeig­te sich auch beim Som­mer­kon­zert am 8. Juli in der Auf­er­ste­hungs­kir­che Kap­­peln-Ellen­berg, bei dem wegen (Vor-Ferien-)Reisen meh­re­rer Mit­spie­ler prak­tisch nur eine hal­be Beset­zung auf­tre­ten konn­te. Trotz­dem gelang unter Mit­wir­kung von Micha­el Becker als Cel­list (also ohne Diri­gent) sogar der Tschai­kow­sky, und auch an den ande­ren Stü­cken („Pray­er“ von E. Bloch [Solist M. Becker], The­ma aus „Schind­lers Lis­te“, „Vival­di meets Jason Bourne“) hat­ten weder wir noch das Publi­kum Sub­stan­ti­el­les aus­zusetzen. Bedau­er­li­cher­wei­se hat­te aller­dings auch die­ses Kon­zert einen gewis­sen Bei­geschmack: es war das Abschieds­kon­zert unse­rer bis­he­ri­gen Kon­zert­meis­te­rin und Ver­eins­vor­sit­zen­den Sig­run Weber, die seit­her Leh­re­rin in Wis­mar ist.

 

Immer­hin ste­hen die­sen bei­den Ver­lus­ten drei in 2018 neu ein­ge­tre­te­ne gei­ge­ri­sche Ver­eins­mit­glie­der gegen­über, so dass vor­erst die musi­ka­li­schen Aus­sich­ten für den Fort­be­stand des Orches­ters nicht ganz düs­ter erschei­nen. Wie es aller­dings finan­zi­ell wei­ter­geht, wenn die ins­ge­samt drei ver­fris­te­ten Ver­eins­aus­trit­te 2018 im nächs­ten Jahr wirk­sam voll­zo­gen wer­den (auch unser Kas­sen­wart will aus gesund­heit­li­chen Grün­den aus­schei­den), wird die Zukunft leh­ren.